There's no magic in the world | ALISHAAA HIER LAAANG~ :3

Als Grifton auf einmal seine Hand nahm breitete sich ein dankbares Lächeln auf seinem Gesicht aus und er versuchte erfolglos die Tränen fort zu blinzeln. Auch wenn Grifton nur die halbe Geschichte kannte, so hatte Eclair doch schon zu viel erzählt. Der Schwarzhaarige Junge griff erneut nach dem silberfarbenem Kreuz um seinen Hals, murmelte sanfte Worte um die Kraft des Metalls auf ihn zu übertragen. Schnell entspannte er sich und seine verkrampften Finger lockerten sich um das kühle Metall.
"Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier gut aufgehoben bin." wisperte Eclair, ehe er sich räusperte und einen kurzen Blick auf seine Katze warf. Sie schien Grifton zu mögen. "Kümmer dich nicht um dieses Geräusch, sie schlägt gerne ihre Zähne aufeinander." Eclair seufzte und fuhr sich mit einer hand durchs Haare, ehe er einen verstohlenen Blick auf Grifton warf. Er wirkte neben ihm so perfekt. Ausdrucksstarke, schöne Augen, mit so viel Lebenswille gefüllt. Er musste daneben wirken wie ein Häufchen Elend. Doch diese Erkentnis ließ ihn seinen Blick nicht abwenden.

Er warf der Katze einen letzten, skeptischen Blick zu, den sie - zu seinem Erstaunen - zu erwidern schien, und kehrte dann mit seiner Aufmerksamkeit zu Eclair zurück. Neugierig neigte er den Kopf, als der hübsche Junge einige Wörter murmelte und dann zu entspannen schien. "Was ist das?", fragte er und nickte mit dem Kopf zu dem Metallkreuz, dass seines Erachten nachs kein normales Modeaccessoir zu sein schien.
Es schien eine Art Aura zu besitzen, denn man spürte, wenn man sich konzentierte, die leichten Energieschwingungen, die davon ausgingen.
Gerade in dem Moment, wo sich Grifton im Anblick von den Sonnenstrahlen verlor, die sich in Eclairs dichten Haar verfingen, pochte es gegen die Fensterscheibe. Verwirrt erhob sich Grifton und öffnete einem reichlich zerzaust aussehendem Kauz, welcher einen Schulbrief um das bei gewickelt hatte. Ungeduldig pickte dieser nach seinen Fingern, als er das Pergament löste; es schien eine Eil-Eule zu sein, eine, die für schnelle Nachrichten benutzt wurde. Sobald er das Schreiben in den Händen hatte, war sie auch schon wieder fortgezischt. Leonor keckerte ärgerlich in ihrem Käfig.
Vorsichtig ließ er sich auf das Bett zurücksinken und öffnete den Brief. Daran stand allerdings nur, dass sie heute vom Unterricht freigesprochen waren, wegen,
" uneinschätzbares Verhalten des Monsieurs Assassin und mangelnder Aufmerksamkeit seines Aufpassers." Grifton konnte nicht anders und musste leise lachen, als er den Brief weiterreichte. "Hier, Monsieur Assassin."

Eclair zuckte kurz zusammen, als Grifton nach einem Amulett fragte, brachte sich aber schnell wieder unter Kontrolle. Er setzte ein halbes Lächeln auf. "Ein Mitbringsel meiner Tante. Es hilft mir, mich in Stresssituationen zu konzentrieren und mich im Alltag zu entspannen." Die halbe Wahrheit. Aber immerhin. Glücklicherweise konnte er den unehrlichen Blickkontakt schnell brechen, denn wie auf Kommando flog ein Brief herein. Von Madame Dupont. Ein feines Lächeln legte sich auf Eclair Lippen, als er den Umschlag entgegen nahm und den Inhalt laß. "Abgesehen vom Nachsitzen haben wir heute frei?" grinste er erleichtert. Er hatte soiweso nicht vor gehabt so aufgelöst zum unterricht zu erscheinen. Die dämlichen Fragen die Emily ihm wieder stellen würde... Oh Gott, da konnte er wahrlich drauf verzichten.
Er seufztegenießerisch und legte sich auf den Rücken, schloss leicht erschöpft die Augen und träumte ein wenig vor sich hin. Vielleicht konnte er sich hier wirklich entspannen und ausruhen. Er hoffte nur, dass Grifton Niemandem von den Verhältnissen in der Grace berichtete. Er wollte nicht, dass seinen Eltern, oder gar Grifton, etwas geschah. Auch wenn Eclair es nur wiederwillig zugab, Grifton war ihm sehr ans Herz gewachsen. Er blinzelte zu dem braunhaarigen Jungen hoch und lächelte leicht.

Grifton nickte leicht, während er versuchte, Eclair nicht zu sehr in die Augen zu starren. Klar, Grifton hatte schon ein paar Freundinnen gehabt, aber keine von ihnen hatten so schöne, tiefgründige Augen, die wie zwei schwarze Brunnen einen ansahen, worin sich jede Emotion wiederspiegeln konnte, wenn er es zuließ.. Eclair hatte sich hingelegt und lächelte ihm nun zu. Vorsichtig erwiederte Grifton das Lächeln, als plötzlich ein schuldbewusster Gedanke in ihm aufkam: Du hast deinen Jaquesersatz gefunden. Unmöglich, dass du den Jungen, deinen besten Freund, so schnell vergessen konntest, und du hast ihm nicht einmal ein Brief geschrieben. Grummelnd vertrieb Grifton die lästigen Gedanken und schnappte sich ein Stück Pergament, nahm sich die schönste Feder, die er hatte, tunkte die Spitze vorsichtig in die Tinte und sah das Blatt an, als würde er erwarten, es würde sich von selbst mit Worten füllen. Das Blatt starrte zurück. Minuten schienen zu vergehen. Der erste Tintenfleck segelte auf das Papier. Er schrieb vorsorglich das Datum oben links in die Ecke. Dann wieder nichts.
Er wollte sich die Haare raufen, dass die Worte, die ihm im Kopf schwirrten, nicht durch die Feder auf das Blatt fließen wollten. Immer wenn er dachte, er hätte einen guten Anfangssatz gefunden und wollte gerade anfangen, hielt ihn doch etwas zurück. Ergeben seufzte er und blickte aus dem Fenster.

Eclair runzelte die Stirn als grifton seufzte. Er schien etwas dringendes erledigen zu müssen, denn er kramte in aller Eile pergament und Feder zusammen und schrieb dann... Nichts. Eclair sah ihm dabei einige Zeit zu, studierte die feinen Wimpern die seine wunderschönen Augen zierten und lächelte schließlich. "Was machst du?" fragte er neugierig, setzte sich auf und rückte ein wenig an Grifton heran um ebenfalls das leere Pergament zu begutachten. Grifton war ein wirklich gute Schreiber. Eclair musste bei diesem Gedanken fast lächeln. Aber eben nur fast.
In diesem Moment klopfte etwas an der Tür. Eclair zuckte heftig zusammen und sah ein wenig panisch auf die Tür. Er hatte Grifton vieles erzählt, was er nicht wissen durfte. Es war zwar praktisch unmöglich, aber konnte es sein das Leute aus der Grace... "Grifton, ich weiß, dass du da drin bist! Mach die Tür auf, ich will dich was fragen!" Sarafina. Eclair biss sich kräftig auf die Unterlippe und rückte vorsichtshalber ein wenig von Grifton weg. Es gab schon genug Gerüchte, dass... Nun ja. Eclair war zwar nicht davon überzeugt, dass Grifton ihr aufmachen würde, aber wer wusste schon vielleicht war es wichtig. "Grifton... Bitte. Nur kurz." Kurz. Bedeutete Stunden.

Kurz verspannte sich Grifton, als er bemerkte, wie Eclair zu ihm stieß. "Ähm..", fing er an, konnte sich aber nicht erklären, außerdem wollte er nicht unbedingt von Jaques erzählen. Unsicher betrachtete er den Jungen mit den zerzausten Haaren und dem warmen Blick, versuchte, irgendetwas zu sagen, doch just in dem Moment, als er die Lippen öffnete, klopfte es an der Tür. Für einen Moment schien die Welt die Luft anzuhalten und zu erstarren, als Sarafinas nervige Stimme durch die Tür drang. Erneut seufzte er, allerdings diesmal ein wenig erleichtert. Einen lächerlichen Moment lang hatte er gedacht, es wäre Jaques gewesen. Er stand auf und stellte sich an die Tür, öffnete sie jedoch nicht und bedachte Eclair mit einem Blick, der Bände sprach.
"Was?", knurrte er durch das dicke Holz durch. Er hörte Sarafina von einem Bein auf das andere treten. "Hör mal, du brauchst mich nicht so anzufahren, ich schwänz' hier extra die Kräuterstunde für dich", sagte sie einen Ton zu schrill. Unsicherheit. "Und?", brummte er weiterhin. "Und", sie atmete tief ein, "ich finde, du solltest die Tür öffnen. Es ist blöd, sich durch die Tür zu unterhalten. Oder versteckst du da etwa was?" Der letzte Satz war so direkt, dass Grifton direkt wusste, was sie vorhatte. Sie wollte ihn über Eclair ausfragen und das, was da passiert war. "Ich bin nackt, Sarafina." Innerlich schlug er sich ein dickes Brett gegen den Kopf für die allerdümmste Antwort, die er geben konnte. "Also würdest du bitte so freundlich sein und zurück in deinen Unterricht gehen? Ich, als angehender Vertrauensschüler, werde sonst leider die Pflicht haben, dein Fehlen zu melden." Er warf Eclair einen belustigten Blick zu.
Durch die Tür kam ersteinmal nichts. Dann stieß Sarafina aus: "Du bist so gemein, Grifton, und das, obwohl wir zusammen sind!", und er hörte, wie die Schritte sich entfernten.
Schweigend drehte er der Tür den Rücken zu und setzte sich wieder zu Eclair. Etwas schuldbewusst wiegte er den Kopf; er mochte es mittlerweile nicht mehr, so arrogant in dessen Gegenwart zu sein.

Eclair konnte sich ein kurzes Auflachen nicht verkneifen, als Grifton mit allen Mitteln versuchte Sarafina davon abzuhalten ins Zimmer zu kommen. Erschrocken über sich selbst hielt er sich eine Hand vor den Mund und lauschte dem weiteren Verlauf des Gesprächs, versuchte einfach leise zu sein um grifton nicht in unnötig schwierige Situationen zu bringen.
Als Sarafina abgedampft war musste er leicht lächeln und sah auf den Boden. Er hätte Grifton jetzt gefragt, ob er wirklich mit dieser Schnepfe zusammen war, aber er ließ es. Es ging ihn nicht wirklich etwas an und zusätzlich glaubte er es auch nicht. Wenn man es genau betrachtete war es unmöglich, dass Sarafina und Grifton zusammen waren. Eclair wartete einen Augenblick, doch als Nichts von Grifton kam rutschte er unruhig auf dem Bett herum. irgendwie wirkte die Stille dieses Mal... angespannt. Nicht im negativen Sinne, aber dennoch. "Also, wegen eben..." fing er zittrig an. "Danke... D-Das war echt nett von dir und..." Seit wann stotterte er? Der Schwarzhaarige ließ es lieber ganz und sah wieder auf den Boden, versuchte nicht daran zu denken, dass er womöglich aussah wie eine überreife Tomate.

Überrascht neigte Grifton den Kopf, als Eclair stotterte. Stottern fand er ja schon immer süß, doch als Eclair damit anfing, konnte er sich kaum noch halten. "Ach, Kleiner, so etwas tun doch Freunde füreinander, oder?" Kurz grinste er dümmlich, dann riss er sich zusammen und gab sich innerlich Ohrfeige für Ohrfeige. Was für ein Idiot du doch bist, dachte er sich und biss sich so heftig auf die Lippe, dass er Blut schmeckte. Ihr kennt euch gerade einmal für drei Tage, er ist der schrägste, jedoch auch niedlichste Junge den du kennst und du bezeichnest ihn als Freund. Na klasse. Er raufte sich durch die Haare und stand auf. Irgendwie konnte er nicht mehr neben Eclair sitzen bleiben.
"Ich.." Er war sich unsicher, ob er das sagen sollte. "Ich schlage aber vor, dass wir weiterhin in der Öffentlichkeit so tun, als würden wir uns nicht mögen. Sonst.." Sein Blick glitt wieder aus dem Fenster. Dicke, schwere Tropfen begannen, gegen die Scheiben zu klopfen. "Sonst kommt vielleicht jemand auf die Idee, dir hinterher zu spionieren. Oder uns." Verlegen wie ein kleiner Schuljunge vor dem Direktor stand er da, die Fußspitzen leicht zueinander gedreht und die Hände hinter dem Körper verhakt.

Eclair sah überrascht auf. Erstens wegen dem Kleiner. Gut, Grifton hatte ihn sicherlich schon einmal so genannt, aber der Schwarzhaarige hatte es am Rande seiner verzweiflung kaum mitbekommen, gar realisiert. Und dann diese Worte... Sie waren Freunde. Eclair hatte nie einen wirklichen Freund gehabt. Zumindest keinen männlichen.
Das sie ihre 'Beziehung' geheim hielten war für Eclair andererseits kein Problem. Er saß sowieso in jedem Unterrichtsfach neben Grifton, da musste er sich nicht noch in den Pausen zu ihm schleimen. Auch wenn er das sowieso nicht vorgehabt hatte. Eclair hatte immer mal seine Zeit, in welcher er allein sein wollte. Seufzend und leicht lächelnd stand er auf und ging mit langsamen Schritten auf Grifton zu. Er stand dort wie ein Schluck Wasser wie in der Kurve. Aber Eclair wusste, dass er sich auch nicht besser schlug als sein 'Freund'. Dieses Wort zu benutzen war merkwürdig. Lächelnd und vorsichtig legte er seine Arme um den Braunhaarigen und zog ihn ein wenig an sich. Es war ein merkwürdiges, aber auch schönes Gefühl. Wenn man es genau nahm lag nämlich er in Griftons Armen und nicht umgekehrt. Kam davon, wenn man verhältnismäßig klein war. "Danke." flüsterte er nur, schob alle Gedanken die gegen eine Freundschaft sprachen von sich.

Es tat gut zu sehen, dass Eclair keineswegs sauer auf ihn war, oh nein. Er lächelte sogar, so süß, dass Grifton für einen Moment rot wurde, als er von dem schmächtigen Jungen umarmt wurde. Willig legte er die Arme um ihn und verstärkte die Umarmung, genoss die Wärme und Nähe von ihm, der ihm doch immer so fern schien. Die Katze von Eclair sprang auf sein Bett und beobachtete sie mit erstaunlich menschlichen, klugen Augen. Leonor war mal wieder nicht da. Das Blatt Pergament sprang wieder in sein Blickfeld, mit dem dunklen, verlorenen Tintenklecks auf dem reinen, unschuldigen Weiß. Es schien schon fast vorwurfsvoll zu schreien: Beschreib mich! Mach deinem Freund eine Freude! Doch stattdessen blieb Grifton einfach stehen.
Ein Blick auf die Koboldsuhr verriet, dass es bald Zeit für die Strafarbeit war, und grummelnd löste er sich von dem Jungen.
"Hör zu. Der Lehrer, bei dem wir gleich unsere Strafarbeit haben werden, ist ein wenig durcheinander. Er hält sich für einen Wahrsager und für einen Astrologen und er redet eine Menge. Außerdem wird er verlangen, deinen Zauberstab zu sehen, weil er.." Grifton rollte mit den Augen, "deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sehen möchte. Du brauchst einfach nur höflich zu nicken und zu tun, was auch immer du tun musst. Okay?" Er lächelte Eclair zuversichtlich an.

Eclair stand nun vor der großen schweren Holztür die in einen der Klassenräume führte. Er hatte sich Griftons Warnung vor dem Lehrer zu herzen genommen, hoffte jedoch trotz allem darauf, dass dieser Lehrer ihn einfach ignorieren würde.
Eclair hob eine seiner feingliedrigen Hände, war kurz davor gegen das raue Holz zu schlagen, als sich diese, wie durch Zauberhand, öffnete. Ein wenig perplex blieb Eclair noch stehen, ehe er seine Hand schnell wieder senkte. "Tretet ein, ich habe schon von euch gehört." erklang eine kratzige alte Stimme und Eclair musste schlucken. Er blieb natürlich stehen, sah unsicher zu Grifton und kaute auf seiner Unterlippe herum, bis sie rot schimmerte. Er war sich ein wenig unsicher. Für was hielt er sich? Einen Wahrsager? Eclair hoffte, dass er wirklich so wenig Talent hatte, wie Grifton behauptete. Zögerlich trat er einige Schritte nach vorne, in das kaum beleuchtete Zimmer und musterte die verstaubten Tische. "Ihr seid mir sehr Willkommen. Zwei sehr interessante Charaktere seid ihr, dass muss ich euch lassen." Eclair zuckte heftig zusammen, als dieser alte Kauz auf einmal hinter ihm stand. "Oh, keine Angst..." krächtzte die Stimme weiter. "Grifton ist in deiner Nähe und wird es auch noch eine sehr lange Zeit sein... Sehr nah..." Eclair fuhr herum und sah einem älteren, leich irre wirkendem Menschen ins Gesicht. Der Schwarzhaarige schluckte und blinzelte abermals hinüber zu Grifton. In Dinge Menschen einschätzen war er, um es freundlich auszudrücken, eine Niete.

Professor Moulin war schon ein sehr alter Mann. Er trug eine kleine, runde Brille, die sehr weit vorne auf der Nase saß und durch die er immer durchschielen musste. Sein graues Haar war circa schulterlang, ungekämmt und stand in jede Himmelsrichtung ab. Er hatte eine Halbglatze, auf der einige Narben schimmerten, seine Hände waren rau und rissig, die Fingernägel unbehandelt. Er trug einen langen, dunkelgrünen Mantel, der einige Löcher vorwieß.
"Zauberstäbe, bitte", forderte er und streckte die langen Finger aus. Widerwillig zog Grifton den Zauberstab aus seiner Hosentasche und legte ihn in die verhornte Hand. Er bedeutete Eclair, ihm nachzumachen, indem er zu ihm rüberblinzelte. Er kannte Professor Moulin kaum, aber er hatte den Ruf, ein Choleriker zu sein, wenn man nicht seiner Bitte nachkam.
"So, ihr ward zwei ungehorsame Buben, nicht wahr?", murmelte er mit sich selbst, während er zu seinem - sehr alten und ramponierten - Lehrerpult hinkte und sich auf einen Sessel plumpsen ließ, der sofort staubte. Grifton glaubte zu erkennen, wie einige Mottenkugeln aus dem kaputten Stoff lugten. Er tippte mit dem Zauberstab auf den Tisch und sofort kamen zwei Hocker angerannt - Ja, angerannt! - und stellten sich an ihren Platz. "Setzen", brummte Moulin und Grifton gehorchte sofort.
"Zuerst einmal werde ich eure Zauberstäbe inspizieren, dann reden wir über eure Strafe", sagte er mit einem hässlichen Lächeln, dass eine Reihe von gelben Zähnen zeigte. "Zuerst Eclair."

Eclair riss kurz die Augen auf, als dieser Kerl ihnen bedeutete die Zauberstäbe zu inspizieren. Nun, was sollte schon schief gehen nicht wahr? Andererseits... Eclair biss sich kräftig auf die Unterlippe. Mal wieder. Er hoffte am Rande seiner Sorgen, dass er gleich nicht aussehen würde, als würde er Lippenstift tragen. "Nana, mein Jungchen. Kein Grund zur Sorge." Oh doch. Und was es für Gründe gab. Als Professor Moulin schließlich seinen Zauberstab hochhob und ihn mit kritischem Blick begutachtete, griff Eclair Hand automatisch nach Griftons, ohne das er es wirklich bemerkte.
"Hm, Rosenholz, 5½ Zoll mit einem Kern aus Phönixfedern. An und für sich spricht das für eine sehr selbstlose und liebenswürdige Person, allerdings... Kommt Phönixfeder oft in den Zauberstäben der eher zwielichtigen Gestalten vor, nicht wahr Mister Asassin?" Eclair schluckte. Das dieser Kerl einen Zauberstab so schnell hatte analysieren können beunruhigte ihn schon etwas. "Ich bitte um Ruhe." Als wäre es nicht so schon Totenstill. Eclair schluckte, betete, dass Professor Moulin nichts finden würde. Und dann... Riss er die Augen auf. "Dieser Zauberstab hat Dinge vollbracht, von welchen ich nocht nicht einmal etwas gehört habe! Dieser Zauberstab..." Stille. "Oh Himmel, er ist wahrlich mächtig, aber er hat viel Gutes und noch so viel mehr Böses getan." Professor Moulin hob den Blick. "Eclair, von wem haben sie diesen Zauberstab erhalten?" Eclair sah es genau in seinen alten Augen, dass er wusste, dass dieser Zauberstab nur in seinem besitz gewesen war. Panik breitete sich in ihm aus und sein Herz fing an wie wild zu schlagen.

Grifton spürte, wie sich die Situation mehr und mehr zuspitzte, also schritt er schnell ein. "Professor Moulin, ich bitte sie gnädigst um Verzeihung, aber ich vermute, wir sollten nun fortfahren. Ich habe heute Abend noch ein wichtiges Quidditchtraining und kann es mir nicht leisten, mich zu verspäten." Er schenkte dem alten Mann sein gütigstes Lächeln, der aber immernoch Eclair fokusierte, mit seinen irren, grauen Augen, den Zauberstab fest umklammert. Sein Körper erbebte leicht, er schien in einer Starre, doch dann - dann löste er sich. "Fahren wir mit Ihnen fort, Grifton."
Seine rauen Finger strichen über das robuste, leicht schimmernde Kirschholz. Einige rötlich-orangene Funken spritzten aus der Spitze. "Drachenherzfaser. Kannst du gut damit umgehen?" Er warf den Stab in die Luft und etwas ungeschickt fing Grifton ihn auf. "Ein schwerer Verlust in der nahen Vergangenheit, hm hm. Du vermisst ihn immernoch, hm?" Schamesröte stieg in seinem Gesicht auf, als er unschlüssig nickte. "Ich habe davon gehört. Wirklich tragisch. Aber tragischer.. ohh, die Zukunft wird Abenteuer bringen.." Der alte Mann schüttelte den Kopf, sodass die Haare flogen. "So, und ihr dürft mal diese zickigen Biester namens Elfen aus meinem Schrank verjagen. Wirklich furchtbar nervig, sie kehren immer wieder zurück und verzaubern meine schönen Sessel in Kartoffelsäcke." Er schenkte ihnen wieder eins seiner grässlichen Lächeln und verschwand im Nebenzimmer. Etwas desorientiert stand Grifton nun neben Eclair.

Eclair stieß zittrig die Luft aus, als Professor Moulin endlich versschwand, sagte jedoch Nichts, sondern wand sich den Kartoffelsäcken zu, die wohl einst einen Sessel dargestellt hatten. Vorsichtig lief der Schwarzhaarige auf sein Ziel zu, lugte hinter einen der Säcke, nur um gähnende Leere zu finden. Eclair hatte viele Talente, aber auch viele Schwächen. Da war seine mangelnde Körperbeherschung, die fehlende Empathie und wohl auch das Phänomen, dass er Dinge die er suchte und sich genau vor seiner Nase befanden nicht sah. Daher zuckte er heftig zurück, als eine kleine hübsche Elfe vor ihn flog und ihn zögernd anlächelte. Eclair wusste, dass Elfen wirklich biestig werden konnten, also lächelte er leicht panisch zurück, war froh darüber, als sie sich wieder verdünnisierte.
Zögerlich sah Eclair nach hinten über seine Schulter und beobachtete Grifton, der nach wie vor da stand wie ein Fels in der Brandung. "Fauler Sack, beweg dich hierher und hilf mir." grinste Eclair, ehe er nach einer weiteren Elfe suchte. Mit dieser würde er nicht so freundlich umgehen, wie mit der Ersten.

Grummelnd bewegte er sich zu Eclair. Er mochte Elfen nicht. Sie waren wirklich nervtötend. Schon kam die erste angeschwirrt, verfing sich in seinem Haar und begann fürchterlich zu zetern, wobei sie ihm an den Haaren zog. Genervt schnappte Grifton sie am Flügel, was noch lauteres Gezeter verursachte, und tippte mit dem Zauberstab gegen ihre Nase. "Nox", brummte er und das Gefiepse ebbte ab in tiefes Schnarchen. Grob schmiss er das zarte Geschöpf in einen bereitstehenden Sack.
Dann auf einmal begann ein großer, unheimlich aussehender Schrank laut zu vibrieren. "Darin haben sie ihr Nest", stellte er fest und klammerte sich an seinen Zauberstab. "Okay, ich öffne auf drei. Eins.. Zwei.. DREI!" Die Tür sprang auf und ein lautes Summen ließ den kompletten Raum vibrieren. Elfen über Elfen, in ihrem großen, durchdachten Nest, gebaut aus deren Spucke, allerlei Krimskrams, einige graue, fettige Haare, wie er angeekelt feststellte und besonders viel Gräser. Insbesonders dieser Geruch war furchtbar, so süßlich und stechend wie eine Rose, nur viel intensiver.
Er prustete. "Nox!Noxnoxnox!" Elfen für Elfen segelten im Schlaf auf den Boden, und doch stürmten immer wieder welche nach. Und sie waren sauer. Sie zeterten und schrien und zupften an den Haaren, Ärmeln, Schnürsenkel. Hilfesuchend blickte er zu Eclair.

Eclair sah Grifton stumm dabei zu, wie er sich auf den Schrank zubewegte. Zaghaft hob er die Hand um Grifton davon abzuhalten. Logisch betrachtet hatte er gegen ein gesamtes Elfenvolk sowieso keine Chance. Zuindest nicht mit dem richtigen Zauberspruch. Und Eclair zweifelte daran, dass Grifton diesen beherschte. Er würde ihn sicherlich bald lernen, aber wenn er ihn nicht schon konnte, warum fing er dann an, jeder einzelnen Fee das Licht vor den Augen auszuknipsen? Aber noch ehe Eclair Grifton davon abhalten konnte, öffnete dieser die Schranktür und fuchtelte wild um sich, versuchte die Elfen auf irgendeine Weise unfähig zu machen. Eclair fing an lauthals loszulachen und musste sich an einem der alten staubigen Stühle festhalten um nicht umzufallen.
Als Eclair jedoch Griftons hilfesuchenden Blick sah, raffte er sich immernoch lachend auf und schwenkte seinen Zauberstab kurz über den Kopf um ihn 'aufzuwecken'. "Anestik." rief er und ein großteil der Elfen segelte haltlos zu Boden. Eclair fing jene auf, die er erwischte, die anderen würden wohl einige Blutergüsse davon tragen. Eclair seufzte, kümmerte sich nicht um die anderen Elfen die ein wenig herumzetterten, sich aber nicht wirklich in seine Nähe trauten und machte sich daran, die liegenden Elfen einzusammeln. "Weißt du wo wir sie hinbringen sollen?" fragte Eclair, nahm den Sack und stellte sich vor Grifton, ignorierte dabei die restlichen Elfen. Mit denen würde Professor Moulin schon selbst zurecht kommen.
Auf einmal wurde Eclair bewusst wie nah er bei Grifton stand. Wie viele Zentimeter trennten ihre Gesichter jetzt wohl noch? Sicher nicht mehr als Zehn. Eclair schluckte, weigerte sich aber auch strikt einen Schritt zurückzutreten, oder den Blick abzuwenden. Er war schließlich von stolzer Natur.

Grifton nickte anerkennend, als Eclair viele Elfen in den Schlaf schickte, fühlte sich jedoch verletzt in seinem Stolz. Wieso konnte Eclair das so einfach aus dem Handgelenk, während er sich abmühte? Endlich fiel es ihm ein und fast hätte er sich an den Kopf gegriffen. Der Zauberspruch war bestimmt genauso wirksam, dass man einen Menschen in den Schlaf versetzen konnte, wenn nicht auch mehr.
Immernoch leicht beleidigt sammelte er die zarten Wesen ein und erwischte gerade noch eine, die sich in Eclairs Tasche verkroch und sie beide wimmernd ansah. "Hee, du hast da 'n Freund", brummte Grifton und hob seinen Sack mit den Elfen drin hoch, als er mit der Nasenspitze fast gegen Eclairs stieß. Er hielt für einen Moment die Luft an, als er jede einzelne Wimper erkennen konnte, jeden noch so kleinen Fleck in den schon dunklen, wunderschönen Augen. "Ich denke", begann er und benutzte dabei die kehligste und tiefste Stimme, die er hatte, "wir müssen sie in den Wald am See bringen." Er widerstand dem Drang, eine wildgewordene schwarze Strähne Eclairs ihm aus den Augen zu streichen und begann stattdessen ganz fixiert, den Elfensack richtig zu verschnüren. Dann richtete er sich auf, etwas im Abstand. "Also, gehen wir?"

Eclair konnte nicht verleugnen, dass sein Herz ein wenig schneller als üblich gegen seine Rippen schlug, doch er schob es einfach auf die Tatsache, dass sie alleine in den Wald gehen würden. Auch wenn das eine vollkommen schwachsinnige Erklärung war, aber immernoch besser und vorallem sinnvoller, als der Wahrheit ins Auge zu blicken. Trotz allem kam seine Antwort eher etwas holprig. "J-Ja, kl-klar..." Eclair hätte sich am Liebsten selbst ins Nirvanna verfracahtet, als er stumm hinter Grifton herdackelte, bepackt mit einem Sack Elfen.
Als sie nach langem Wandern am Waldrand angelangt waren seufzte Eclair ein wenig wehleidig. Wie sehr sehnte er sich nach einem Bad in diesem wundervollen See? Unwillkürlich musste er daran denken, wie er auf Griftons Schulter eingeschlafen war und wurde rot. Gott, was dachte er eigentlich. Wie ein kleines Schulmädchen. Wütend über sich selbst überholte er Grifton und stapfte voller Elan in den Wald, ignorierte die Wurzeln einiger vorwitziger eigensinniger Bäume die sich einen Spaß darauß machten ihn zum Fall zu bringen. Als sich dann eine Wurzel um seinen Knöchel schlang wunderte es ihn nicht, aber er erschrack natürlich trotz allem, brachte einen höchst unmännlichen Schrei zustande und fiel zu Boden. Im trockenen Laub liegend starrte er mit einem recht unfreundlichen Blick geradeaus, war viel zu gekränkt um aufzustehen. Grummelnd drehte er sich auf den Rücken und starrte in die dichten Baumkronen, hoffte einfach das Grifton verschollen war und seinen uneleganten Abgang nicht bemerkt hatte.

Leicht belustigt beobachtete Grifton Eclair, wie er ihn überholte. Egal, wie enthuisiastisch oder energievoll er laufen mag, er musste einfach auf seinen Hintern starren. Nunja, eigentlich weniger sein Hintern, sondern seine Hüften. Er hatte einen besseren Hüftschwung als Sarafina, und so wie er die eine Hand abspreizte, konnte man meinen, er würde auf einem Laufsteg schweben.
Unwillkürlich musste er lachen, als er plötzlich einen Aufschrei hörte. Erschocken blickte er dorthin, wo er Eclair das letzte Mal gesehen hatte - und sah ihn nicht. Eine Bewegung am Boden ließ ihn zusammenfahren, und plötzlich musste er noch lauter loslachen, als vorher.
"He, alles in Ordnung bei dir?", grinste er, stellte den Elfensack ab und ließ sich einfach neben Eclair fallen. Das Laub kitzelte angenehm im Nacken und die dicken Regenwolken hatten sich längst verzogen. Es war schon später Nachmittag und die Sonne begann, sich dem Horizont zum Abendkuss zu neigen. Wie gerne würde ich mich auch Eclair zum Abendkuss neigen.. Erschrocken über seinen Gedanken realisierte er erst, wie nah sie sich wieder einmal waren. Was waren das für Gedanken? Er kannte diesen Jungen kaum, außerdem, JUNGE. Es ist ein Junge, auch wenn er sehr weibliche Züge hat. Verwirrt von seinen Hirngespinnsten schüttelte er die Braunen Haare.

Als Grifton auf einmal so nah bei ihm war schloss Eclair genießerisch die Augen. Er wollte sich so weit draußen eigentlich nicht entspannen, aber Grifton gab ihm das Gefühl von Sicherheit. "Lach nicht." murmelte er lächelnd. "Ich kann nicht so gut mit meinen Beinen umgehen." Die letzten Worte waren nur noch geflüstert und er gab sich einfach der wohltuenden Ruhe hin, die ihn sanft umfing. Er träumte nur kurz und wage. Von einem Jungen mit kristallblauen Augen und braunen Haaren. Schnell erhob er sich, als er bemerkte, dass er im Inbegriff war einzuschlafen. Mit den Gedanken bei Grifton...
Eclairs Blick huschte zu besagtem Jungen, der ihn dummerweise ansah. Der Blick des Schwarzhaarigen verfing sich in Griftons blauen Tiefen und auf einmal war es, als würde sich die Zeit verlangsamen, oder gar ganz stehen bleiben. Da waren nur noch Griftons Augen und dieser Drang sich einfach ein wenig vorzulehnen und den winzigen Abstand zwischen ihnen zu überbrücken. Da war eine gewaltige Anziehung zwischen ihnen, fast wie Magie, und Eclair war nicht bereit diese Anziehung zu durchbrechen. Langsam lehnte er sich vor, ließ diese Kraft einfach oberhand gewinnen und näher zu Grifton ziehen. Ihre Lippen waren nicht mal mehr einen Milimeter voneinander entfernt. Eclair spürte den Atem des anderen auf seinem Gesicht und schloss langsam die Augen, als ihn ein lautes Brummen aus seiner Trance erwachen ließ. Heftig zurück zuckend starrte er Grifton an, dann zu dem Sack der sich hin und her bewegte. Die Elfen waren allem Anschein nach erwacht. Gerade noch rechtzeitig... Eclairsah noch einmal zurück zu grifton und senkte peinlich berührt den Blick, ehe er aufstand und zu einem der Säcke hinüber lief.

Plötzlich schien die Welt gedämmt. Da waren nur noch diese dunklen Augen vor Grifton, diese tiefen, dunklen Augen, er schmeckte seinen süßen Atem auf den Lippen, wie gerne will er sie doch kosten, seit er ihn zum ersten Mal gesehen hat, wie gerne würde er sich in diese zwei schwarzen unendlichen Brunnen fallen lassen..
"VERDAMMTE MISTVIECHER", brüllte er fast, als der Sack zu vibrieren begann. (Oh gott dieser Satz klingt so falsch..:'D) Er war noch betäubt, betäubt von dem berauschenden Gefühl, betäubt von diesen unglaublich sanften Lippen.. Er packte den Sack und schüttelte ihn(damn it), was noch mehr wütendes Summen erzeugte. Er hasste Elfen. Er hasste sie wie die Pest.

Als Grifton so aus der Haut fuhr, wusste Eclair nicht wie er reagieren sollte. Hatte Grifton es jetzt gewollt, oder... nicht? Warum sollte er es gewollt haben, war eine viel logischere Frage. Wieso sollte er ihn küssen wollen? Sie waren zwei Männer. Sie waren nicht dazu bestimmt zusammen zu sein. Eclair hatte im weiteren Verlauf des Tages vermieden, Grifton wirklich anzusehen.

Beim Abendessen ignorierte Eclair die Gespräche um sich herum vollkommen. Auch jene, die ihn betrafen, von wegen, wie er den Spruch angewand hatte, woher er ihn kannte... DasSchlimmste an der ganzen Sache war Griftons Arm, der seinen immer wieder berührte. Eclair hoffte einfach, dass das Essen schnell beendet war. Oder das er im Erdboden versank. oder verreckte. Das eben irgendetwas passierte, so dass er irgendwie vor Grifton fliehen konnte. Der Schwarzhaarige versuchte sich von der Tatsache abzulenken, dass sie gleich alleine in einem Zimmer sein würden. Alleine. Zusammen.
Auf einmal stieß Eclair mit dem Ellbogen an sein messer, welches natürlich genau zwischen Griftons Schuhe auf den schönen Steinboden fiel. Eclair riss kurz die Augen auf, ehe er ein geflüstertes 'Tschuldigung' herauskrächtzte. Als er sich nach unten lehnte kam ihm der Gedanke, wie falsch das aussehen musste und vor allem, wie unangenehm ihm das war. Er wollte hier weg. Sofort.

Grifton tat sich schwer damit, Eclair zu ignorieren. Nicht nur, weil sie in der Öffentlichkeit waren, sondern auch, weil Sarafina sie mit Argusaugen beobachtete und immer wieder Emily anstupste. Also aß Grifton gesittet, unterhielt sich ein wenig mit einem der Quidditchspieler, Jacob, der neben ihm saß, und versuchte Eclair einfach auszublenden, als ein klirrendes Geräusch ihn zusammenfahren ließ. Auf einmal hatte der Schwarzhaarige sich hinabgebeugt, sein Kopf genau.. genau zwischen seinen Beinen.
Starr vor Schreck beobachtete er ihn, als er das silberne Messer sah, das wohl genau dort hingefallen war. "Pass ein bisschen mehr auf", sagte er kühl, musterte ihn jedoch mit einem besorgten Blick. Er sah ein wenig durch den Wind aus und nichts würde Grifton lieber tun, als ihn einfach mal fest zu umarmen, aber das tat er natürlich nicht. Stattdessen starrte er auf seine Bratkartoffeln, als würden sie sich alleine in seinen Mund bewegen. Dieses Bild von Eclair zwischen seinen Beinen ging ihm nicht aus dem Kopf. Und unwillkürlich färbten sich seine Ohrenspitzen rötlich, als er bemerkte, dass das Bild ihm sogar gefiel, wenn nicht auch erregte. "Entschuldigt mich", stoß er aus und stand plötzlich auf und verließ mit schnellen Schritten den Saal, begab sich in sein Zimmer.

Eclair musste hart schlucken, als Grifton sich einfach so davon stahl. Er selbst hatte Sarafinas und Emilys Blicke auf sich gespürt und fragte sich jetzt unwillkürlich was sie wohl denken mochten. Anscheinend hatte Emily vor es ihm mitzuteilen, denn sie steuerte geradewegs auf ihn zu. Eclair wurde leicht panisch, war kurz davor aufzuspringen und Grifton hinterherzuhechten, da hatte Emily sich schon auf Griftons freigewordenen Platz gesetzt. "Eclair?" fragte sie mit zuckersüßer Stimme. Der Schwarzhaarige sah das Mädchen vor sich leicht panisch an, trotz allem behielt er seine kalte Fassade. "Was?" versuchte er einigermaßen unfreundlich herauszubringen. "Du und Grifton... Ihr steht euch sehr nah, oder?" Jetzt durfte er auf gar keinen Fall etwas falsches sagen. "Wieso sollten wir?" murmelte er leicht genervt.
Emily seufzte. "Nun gut, Klartext. Sarafina war vorhin oben bei euch und hat Grifton gefragt ob sie reinkommen kann. Aber es war abgeschlossen und er meinte, er wäre nackt. Naja. Sie behauptet sie hätte dich lachen gehört." Scheisse. Und dann auch noch so vollkommen falsch verstanden. Eclair verdrehte die Augen. "Ich war den ganzen Tag am See, Emily." Emily sah ihn noch einige Zeit an, ehe sie nickte und ging. Was Eclair zu Gute kam, denn der sprang nun auf, ignorierte Sarafinas Todesblick und lief hinter Grifton her ins Zimmer.
Erst als er die Tür öffnete und Grifton erblickte wurde ihm klar, dass er ja eigentlich vorgehabt hatte sich bis um Mitternacht in der Bibiolthek aufzuhalten.