There's no magic in the world | ALISHAAA HIER LAAANG~ :3

Grifton schloss die Tür und atmete erstmal tief ein und aus, fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Was war denn mit ihm los? Seit wann fand er Männer attraktiv? War er etwa.. schwul? Wütend nahm er eines seiner Kissen und pfefferte es gegen die Wand. Nein, das konnte nicht sein. "Liegt bestimmt daran, dass er aussieht wie 'n Weib", brummte er sich selbst zu, als er aufstand und das Kissen wieder aufsammelte. Erst als er bemerkte, dass er nicht allein war, kam er wieder zu Sinnen.
"Hmpf", grummelte er und drehte Eclair den Rücken zu, bemerkte, dass Leonor zusammen mit einer kleineren, bekannten Eule zusammensaß. Diese Eule.. Ruckartig sprang er an den Käfig und starrte ungläubig auf das dunkle Gefieder und die braunen Augen. Vorsichtig streckte er die Hand in den Käfig. "Meine liebe, liebe Reverie.." Der Vogel flatterte auf seine Hand und pickte gierig nach einigen Krumen, die noch an seinen Fingern klebten. Reverie. Der Vogel von Jaques.
Plötzlich hektisch begann er sich umzusehen und entdeckte dann auch, wonach er suchte. Ein kleiner Briefumschlag lag mit verschlossenem Siegel auf seinem Platz. Er ließ Reverie von seiner Hand wieder zu Leonor und stürzte sich auf den Brief. Hastig öffnete er ihn, setzte sich und begann zu lesen.
Grifton,
also bin ich derjenige, der den ersten Brief schreibt. Nun ja, was soll ich sagen? Ich vermute einfach mal, du bist sehr beschäftigt mit dem Quidditchtraining und den Schulvorbereitungen. Also, mir geht es schon besser. Dort, wo die Haut weggeätzt war, wächst schon wieder neue nach. Allerdings ist irgendetwas merkwürdiges mit meinen Augen passiert: Sie sind nun hellgrün und ich sehe schärfer als zuvor. Es ist wirklich komisch, was mit mir passiert. Aber das schlimmste hab ich noch garnicht geschrieben: Ich bin unglaublich einsam. Ich habe nicht einmal ein Zimmerkameraden! Und nun, wo Reverie auch noch zu dir geflogen ist, kann ich nichts anderes machen, als mit dem Zauberstab Kringel in die Luft zu zeichnen. Grifton, ich vermisse dich und die Schule wirklich sehr und hoffe auf schnelle Antwort und dass du mich bald mal besuchen wirst.
Jaques
Grifton las den Brief wieder und wieder und schluckte mühsam die Tränen runter, die vom schlechten Gewissen rührten. Wie egoistisch er doch war.

Eclair behielt seine zermürenden Gedanken für sich und setzte sich einfach aufs Bett, Beobachtete wie Grifton sich auf einen Brief stützte. Musste wichtig sein. Eclair wollte etwas sagen, ließ es dann jedoch besser und sah aus dem Fenster, legte sich seufzend auf den Rücken und starrte an die Decke.
Hatte Grifton gerade über ihn gesprochen? Von wegen, er würde aussehen wie ein Mädchen? Ach was, wieso sollte e- Eclair kniff die Augen zusammen. Naja, sie hatten sich fast geküsst. Wenn der Schwarzhaarigen jetzt so darüber nachdachte, kam ihm das alles vollkommen bescheuert vor. Wieso hatte er den Drang gehabt Grifton zu küssen? War er ein Idiot? Ja, definitiv. Doch tief im Inneren wusste er, dass sich diese Gedanken ändern würden, sobald er Grifton wieder in die Augen sehen würde.
"Grifton." murmelte er auf einmal. Er wusste nicht wieso er angefangen hatte zu sprechen. Vermutlich ein Reflex. "Was sollte das Eben?" Eclair wusste selbst nicht, welches Eben er meinte. Den Kuss, oder das beim Essen? Tolle Freundschaft... Ja, Freundschaft konnte man das wahrlich nicht nennen. Waren alle 'normalen' Zauberer so wie Grifton? Oder hatte er sich einfach nur einen wirklich 'besonderen' Menschen ausgesucht, mit dem er so eine Bindung eingehen wollte?

Vorsichtig faltete Grifton den Brief wieder zusammen, steckte ihn sorgfältig in den Briefumschlag und legte ihn hin, als er fürchterlich zusammenzuckte, als er Eclairs stimme hörte. Verzweifelt und auch genervt raufte er sich die Haare, sodass sie wild abstanden und ihm einen irren Ausdruck verliehen. Ruckartig fuhr er herum, sah Eclair mit einer Mischung aus Verzweiflung, Wut und Traurigkeit an. "Ich weiß es nicht! Ich weiß garnichts! Kannst dus vielleicht besser erklären?", rief er hin und hergerissen. Ohne eine Antwort abzuwarten schnappte er sich einen Besen und stampfte aus dem Zimmer.
Draußen konnte er schon klarer denken. Tief atmete er ein und wieder aus. Er war nicht schwul und er durfte auch nicht schwul werden. Er biss sich genervt auf die Lippe und kaute, bis er Blut schmeckte, während er auf seinen Besen stieg. Fast dachte er, Eclair würde ihm vielleicht folgen, vielleicht.. er schüttelte den Kopf. Nein. So geht das nicht weiter. Und er wusste genau, was er dagegen tun konnte. Er stieg höher und höher, das Schloss unter ihm schien kleiner als erwartet. Eine Eule umflatterte ihn und keckerte empört. Dann erst ließ er sich auf das Dach sinken und blickte in den schier endlosen Sternenhimmel. Ich bin nicht schwul, dachte er sich immer und immer wieder, während ihm stumm die Tränen die Wangen hinunterliefen. Plötzlich dachte er an Jaques und den Brief, der im Zimmer lag und noch beantwortet werden muss. Aber wie? Den ersten Satz wusste er schon. Ich bin nicht schwul.

Eclair sah nur ruhig zu Grifton, als dieser einen... nun, kleinen Ausraster bekam. Der Schwarzhaarige ließ sich davon nicht abschrecken und seufzte nur. Allem Anschein nach war Grifton sehr verwirrt. Und er? Nun, Eclair war wütend. Er hatte Grifton nie gebeten ihn zu küssen. Ihn jetzt zu ignorieren wie ein schmollendes Kleinkind war idiotisch. Eclair war allerdings nie der große Redner gewesen und ob 'sich Aussprechen' eine gute Idee war wusste er nicht. Bei Eclairs kühlen Ignoranz und Griftons eher temperamentvollem Wesen würden sie nur aneinander vorbeireden.
Eclair seufzte und folgte Grifton trotz allem. Er beobachtete ihn, wie er mit seinem besen immer höher stieg und schließlich oben auf dem Dach seine Ruhe fand. Eclair schüttelte den Kopf, beobachtete den winzigen Schatten den Griftons Körper warf. War davonlaufen wirklich eine gute Lösung? Sein Blick fiel auf den See und er wusste sofort wie er seine Zeit verbringen würde. Mit ausholenden Schritten lief er in Richtung See, musste dabei jedoch feststellen, dass Sarafina am Ufer stand. Ein Kerl stand neben ihr, hatte seine Arme wie ein Gorilla um sie geschlungen. Eclair seufzte. Soviel zu Grifton sei ihre ewige Liebe. Aber nach einiger begutachtung, während er sich selbst entkleidete, schienen die Beiden eher angestrengt zu reden. Eclair entschied sich dazu es einfach zu ignorieren, aber gerade als er nur noch in Unterwäsche in Wasser steigen wollte, wurde er von der blonden 'Schönheit' unterbrochen."Eclair?" Er sah nur stumm auf, hoffte das ihre ätzenden Worte sich so schnell wie möglich in Luft auflösen würden. "Wo ist Grifton?" Eclair zuckte mit den Schultern, obwohl er ganz genau wusste wo dieser steckte. "Mach die Augen auf." Damit ging er ohne zu zögern ins eiskalte Wasser und schwamm von diesem Weib fort.

Es war kalt auf dem Dach, normal für Ende April. Fröstelnd zog Grifton seinen Umhang enger und blickte hinab auf die kleinen Ameisen, die er im dunkeln nur spärlich ausmachen konnte. Irgendwie hoffte er, dass Eclair dabei war. Kurz ließ er sich in Erinnerungen versinken. Sie kannten sich jetzt einen Monat, und noch immer dachte er an den Tag der Party, am See. Lächelnd griff er nach seinem Zauberstab und ließ Glühwürmchen heraussprieße, die wie Orbits um ihn kreisten und schließlich Richtung See verschwanden. Er unterdrückte einen Schluchzer. JA, er mochte Eclair. NEIN, er war nicht schwul. Oder? Verzweifelt fuhr er sich durch die Haare und stieg auf den Besen, glitt leise und langsam durch die Nacht.
Gerade als er landen wollte, kam ihm schon ein Mädchen entgegen. "Grifton!" Sarafina. Er lächelte und ein bittersüßer Geschmack breitete sich in seinem Mund aus. Er landete elegant und sah Blonde aufmerksam an, die nervös an ihren Haarspitzen herumfummelte.
"Also, ähm, ich, ich hab eben mit Julien geredet und ähm, er hat mir geraten, dass ich mit dir Schl- also Schlussmachen sollte, weil du so viel mit Eclair machst und das schwul rüberkommt, aber ich hab gesagt nein, und tja.. ich .. also ich will uns eine zw-" Überrumpelt quietschte sie, als Griftons Lippen ihre trafen. Um ehrlich zu sein, das war das erste Mal dass er sie küsste und er hatte auch keinen blassen Schimmer, warum sie so daran festhing, dass sie zusammenwaren. Unter ihm schmolz die Blondine in den Kuss und Grifton legte einen Arm um sie, versuchte verzweifelt, wenigstens ein bisschen von dem Gefühl in sich aufzurufen, dass er bei Eclair hatte, jedoch.. nichts. Der Kuss schmeckte nach dem Kaugummi, den sie kaute und ja, sein Magen spielte verrückt, aber nur, weil ihm so plötzlich schlecht wurde. Ruckartig unterbrach er den Kuss und drehte sich weg, weg von dieser widerlichen Situation, weg von der Wahrheit, einfach nur fort.

Eclair kam beim Schwimmen zur Ruhe und fand zu sich. Er stellte es gar nicht erst in Frage, was er empfunden hatte. Tiefere Gefühle. Etwas was er sich von Anfang an auf der Grace verboten hatte. Aber er konnte diese Gefühle nicht leugnen. Um ehrlich zu sein versuchte er es gar nicht erst, es war zum scheitern verurteilt. Diese Gefühle die in ihm bei de Kuss aufgekommen waren, waren fern ab von allem was er jemals für 'Freunde' empfunden hatte. Sicher, Grifton war der erste bei dem er sich wirklich ausgesprochen hatte, aber das hieß doch nicht gleich, dass er ihn... liebte? Mochte. Mochte, genau. Man musste es nicht gleich übertreiben. Liebe war ein sehr großes Wort. Aber so wie es aussah würde er die nächste Zeit wohl wieder allein über den Schulhof laufen.
Als er ans Ufer kam um wieder nach oben zu gehen war es bereits stockdunkel und der Mond warf ein wunderschönes Licht auf die Landschaft. Er glaubte allein zu sein, aber da sah er zwei Menschen... Eclair sog zischend die Luft ein, als er bemerkte das es Grifton und Sarafina waren. Wütend lief Eclair los, sammelte einfach nur seine Sachen ein und lief mit einem abfälligen Blick an Grifton vorbei. Es war nicht nur, dass Eclair sich ausgenutzt fühlte, sondern auch das sein herz schmerzte. Aber das hätte er natürlich niemals zugegeben. War sowieso nur ein kleiner unschuldiger Kuss unter 'Freunden' gewesen.

Er könnte kotzen. Kotzen über sich selbst, kotzen über den Tag, einfach nur noch Kotzen. Grifton hatte die Vorhänge um sein Bett herum zugezogen, das Einzige, was er jetzt noch gebrauchen konnte, war Eclair. Er vergrub sein Gesicht tief in das Kissen, ignorierte, dass Reverie auf seiner Schulter saß und auffordernd an seinen Haaren zupfte. Sie wollte zurück zu Jaques, und zwar mit Brief. "Morgen, meine Hübsche", wipserte er ihr zu und strich über das zarte Gefieder, was eine gurrende Zustimmung hervorbrachte. Ein Fauchen jedoch unterbrach die Streicheleinheiten und empört flüchtete Reverie zu Leonor. Missmutig blickte sich Grifton nach der schwarzen Katze um, die da saß und ihn aus intelligenten Augen ansah, als verstünde sie alles, was er sagen und tun würde. "Verschwinde", brummte er. Die Katze fauchte ein letztes Mal und stolzierte dann davon. Komisches Viech.
Nun konnte er es nicht mehr belügen, er hatte sich in Eclair verliebt. Oder zumindest schwärmte er für ihn. Jedoch ging irgendetwas in ihm völlig dagegen. Nicht, dass er was gegen Schwule hatte, er wollte einfach nicht den Fakt einsehen, dass er selbst.. Er knipste die Nachtischlampe aus und gnädige Dunkelheit umfing ihn. Am liebsten würde er Eclair seine Gefühle ins Gesicht schreien und ihn danach in den Arm nehmen und küssen. Also, richtig küssen. Nicht wie Sarafina.. Er grummelte und wälzte sich unruhig, ehe er in den Schlaf verfiel.

Eclair starrte stumm an die Wand seines Zimmers, betete, dass sein herz endlich aufhören würde so zu schmerzen. Gott, es war doch nur ein jämmerlicher Kuss gewesen. Nicht mehr und nicht weniger. Es war nicht so als wären sie schon lange Zeit ein Paar gewesen. Er schwitzte. Wütend über sich selbst und die gesamte Situation entkledete er sich komplett und strampelte kurzzeitig die Decke von sich. Nach einiger Zeit fühlte er sich beobachtet, trotz der Dunkelheit und wickelte sich wieder in die Decke hinein, wartete auf den Schlaf, der erst lange Zeit später kam.

Eclair schlug um sich, traf dabei irgendwie auf die Kante seines Nachtschränkchens und verletzte dabei seine Hand. Geschockt aufschreiend riss er die Augen auf und fiel vom Bett, blieb etwas perplex auf dem Boden neben seinem Bett liegen. Seine Beine waren vollkommen in der Bettdecke verheddert, während sein Oberkörper in einer verdrehten, sehr schmerzhaften Lage auf dem kalten Boden lag. Und seine Hand. Tja... Eclair sah nur leicht verwirrt darauf. Sie blutete und Hallelujah, nett aussehen tat das garantiert nicht.

Endlich war Grifton in gnädigen Schlaf gefallen, als ein Aufschrei ihn plötzlich hellwach machte. Es war nicht sein eigener gewesen, so viel war klar. Das Adrenalin in seinen Adern schien noch einen Zahn zuzulegen. "Eclair!", rief er panisch und sprang auf, nur in Boxershorts bekleidet, aber das war egal. "Eclair!", rief er noch einmal, die Stimme rau und heiser vom Schlafen, und riss die Vohänge zur Seite. Und da lag er. Irgendwie sehr verdreht auf dem Boden. Ein süßlich-metallener Duft kroch ihm in die Nase. Sein Herz schien zu rasen.
"Oh gott Eclair, was ist passiert?" Mühelos griff er unter seinen Körper und hob ihn auf das Bett. Langsam glitt die Bettdecke von seinen Beinen hinunter und.. oh gott. Im blassen Mondschein musste man eindeutig sehen, dass Grifton nun knallrot wurde. "W-warum bist du nackt?", fragte er leicht entsetzt, während er seinen Blick einfach nicht von diesem.. diesem Penis nehmen konnte. Mühevoll löste er dann erst den Blick und begutachtete seine Hand. Ohne irgendeine Reaktion abzuwarten, nahm er sie vorsichtig in seine eigene. "Ohje.. das sieht irgendwie aus, als hättest du dir den kleinen Finger gebrochen.. und er steht raus. Heilige Sche.. ähm, ich mein, wir bringen dich besser in den Krankenflügel, oder?" Liebevoll blickte er seinem Gegenüber in die Augen, konnte selbst nicht zwischen Traum und Realität unterscheiden. Egal. Was gestern war, spielt im Moment keine Rolle.

Als Grifton seinem leicht benommenem Selbst zur Hilfe sprang, konzentrierte sich seine Welt auf einmal nur noch auf den wundervollen Mann vor ihm. Er realisierte kaum was er sprach, weil seine sanften Berührungen ihn einfach... In eine andere Welt bugusierte. Bei seinen Worten jedoch zersprang diese Traumwelt. "Musst mich ja nicht berühren." fauchte er, hielt seine Stimme jedoch gedämpft. Warum wusste er selbst nicht. Als er seine Hand ein zweites Mal begutachtete verzog er das Gesicht und schluckte. Toll. Er hatte in einem Alptraum um sich geschlagen und was war das Ergebnis? Tollpatsch Eclair lässt grüßen. Er seufzte und sah in Griftons Augen. Sie waren wunderschön... Woher kamen auf einmal all diese Gedanken? Musste das Gefühl des Betrugs sein. "Lass, ich mach das schon." murmelte er mit einer sanften Stimme, holte seinen Zauberstab heraus und flüsterte leise Worte.
Er verzog das Gesicht vor Schmerz und verkrampfte seine Hand um den Zauberstab, als der Knochen langsam zurück in sein Fleisch sank und sich mit einem Knacken wieder mit dem abgebrochenen Teil verband. Laut aufkeuchen ließ sich Eclair zur Seite fallen und schloß die Augen. "Scheisse." wisperte er. Er hatte kaum noch Kraft. Irgendetwas hatte sie ihm jeglich entzogen und er wusste nicht was dieses Etwas war. Auf der Grace hatten manche Schüler Flüche auf andere Schüler gelegt um sie im Kampf schwächer werden zu lassen. Aber hier... Das war nicht die Grace.
Er sah zu Grifton und verhackte seinen Blick mit diesem, sah ihn einfach nur an.

Mit bewundernden Blick beobachtete Grifton, wie Eclair sich selbst heilte und bemerkte kaum, dass sein Mund offen stand. Sowas konnten hier nur die Heiler und Lehrer, vielleicht auch noch der Erste-Hilfe-Dienst, aber ein normaler Schüler? Erst dann bemerkte er, dass er angestarrt wurde, und erwiederte seinen Blick. Plötzlich war ihm die ganze Sache ziemlich unangenehm. Was Eclair wohl gerade dachte, warum er wohl so schlecht geträumt hatte? Betreten löste er den Blickkontakt, biss sich auf der Lippe herum. Ein dringendes Bedürfnis, sich eklären zu müssen, keimte in ihm auf. "Eclair.." begang er zögerlich und suchte wieder diese tiefbraunen Augen, die ihn sofort in seinen Bann zogen. Unruhig zupfte er an der Kante seiner Boxershorts herum, bemerkte, wie intim dieser Moment war. Tief holte er Luft.
"Ich bin verwirrt." Er ließ diese Worte kurz wirken, ehe er weitersprach. "Ich bin verwirrt, weil ich nicht mehr weiß, wer ich bin. Ich hab mich verändert und der Grund bist du. Und deswegen.." Er seufzte nochmal und nahm Eclairs Hand. "Deswegen bin ich so verwirrt." Und dann, ganz einfach ohne darüber groß nachzudenken, beugte er sich vor und küsste ihn endlich.

Eclair suchte weiterhin griftons Blick, auch als dieser wegschaute. Er war erschöpft. Aber glücklicherweise erholte er sich schnell. Nächstes Mal würde er jedoch eine Heilerin aufsuchen. Und vorsichtiger mit dem Essen dieser Schule sein, vielleicht hatte sich Jemand einen Scherz erlaubt und ihm etwas ins Essen gemischt. Sarafina würde er es zutrauen. Auch Emily, aber sie hätte eigendlich keinen wirklichen Grund dafür gehabt.
'Ich bin verwirrt.' Eclair fixierte sich wieder auf das Hier und jetzt und musterte Griftons warme Augen. Dieser Ausdruck... Eclair keuchte auf, als er anfing zu ahnen was Grifton tun würde. Der Schwarzhaarige wusste sofort, dass es eine schlechte Idee war sich dem anderen Mann hinzugeben. Sehr schlecht. Er hatte momentan viele Probleme die er nach und nach lösen musste. Ein Freund war da sehr hilfreich, aber das was hier geschah basierte nicht länger auf Freundschaft... Eclair seufzte, schloss die Augen und erwiederte Griftons Kuss mit einer Leidenschaft die ihn erschreckte. Damit war ihm die Entscheidung abgenommen worden.

Grifton befand sich in einem puren Rausch. Nicht nur, dass seine Hormone verrücktspielten und sich unangenehmerweise etwas in seiner Hose zu regen begann, sondern auch diese unglaublich weichen Lippen, diese erwiederte Leidenschaft, diese Nähe - mittlerweile lag Grifton nämlich auch auf dem Bett - und diese Intime Athmosphäre, dass waren alles etwas zu viele Gefühle auf einmal. Keuchend und grinsend, aber auch widerspenstig löste er sich von diesem wunderschönen Mann und begann still, ihm über das Schwarze Haar zu streichen, dass sich wie Seide unter seinen Fingern anfühlte. Jetzt, wo alles so klar vor ihm lag, fragte er sich, warum er so blöd gewesen war. Er hatte Eclair die ganze Zeit vor der Nase! Und trotzdem hatte er es sich nie eingestehen können, wie attraktiv er ihn fand. Langsam ließ er von seinen Haaren ab und ließ seine Finger über die Stirn, den Nasenrücken, die Lippen und weiter hinunter bis zum Bauch gleiten, genoss dieses Elektrizierende Gefühl, traute sich jedoch nicht, ihn noch weiter anzufassen. Zögernd nahm er seine Finger wieder zu sich, sah Eclair unsicher an.
Was erwartete er denn? Vielleicht eine Gebrauchsanweisung? Er stöhnte leise und fuhr sich durch das Haar, versuchte, das wachsende Etwas in seiner Hose so weit wie möglich von Eclair fernzuhalten, damit er nichts bemerkte. Aber es war einfach ein zu intimer Moment. Der Mondlicht, der durch das Fenster fiel, verfing sich in Eclairs Haaren und Wimpern. Die Lippen schimmerten selbst jetzt in einem Rosé, luden zum Küssen ein. Sein schmaler Körper schien nur darauf zu warten, bedeckt zu werden, und noch immer war er nackt, das nötigste bedeckt. Grifton schloss seine Musterung lächelnd ab und fand endlich die passenden Worte für das, was gerade geschehen war. "Wow."

Eclair betrachtete Grifton ebenso, wie dieser ihn beobachtete, hielt sich dabei jedoch eher am Gesicht fest und an diesen Augen, in denen er glaubte einen Funken Lust zu entdecken. Griftons Finger fuhren sanft über seinen Körper und er lehnte sich leicht gegen die Berührung, seufzte leise auf und beobachtete Grifton dabei genaustens. Ob er es ernst meinte, ob das hier nicht nur ein billiger Scherz war... Aber Grifton war unsicher, eindeutig erregt und... Eclair wollte es nicht wirklich benennen, aber er konnte die Zuneigung in Griftons Blick deutlich herausfiltern.
Eclair lächelte leicht und richtete seinen Oberkörper ein wenig auf, ließ seine Lippen nur Zentimeter vor Griftons schweben. "Du musst nichts vor mir verstecken, Grifton. Noch dazu weil du es eh nicht kannst. Ist diese Leidenschaft nicht etwas, was uns beide verbindet?" Er beugte seinen Kopf ein wenig vor und legte seine Lippen abermals auf Griftons, hauchzart, nur um spielerisch seine Reaktion auszutesten.

Eclairs Worte sickerten wie flüssiger, warmer Honig durch seinen Körper, süß und klebrig. Lächelnd erwiderte er den Kuss, ließ sich aber dabei noch von Eclair führen, weil er sich momentan in einer dominanteren Stellung befand und Grifton.. nun ja, er stand auf jeden Fall darauf. Er sank unter den Schwarzhaarigen, tippte mit der Zunge sanft gegen seine Lippen und bat stumm um Einlass. Es wäre ihm sogar jetzt egal gewesen, hätte Eclair nein gesagt.
Pure Leidenschaft brannte in seinem Herzen und auch noch eine Etage tiefer. Er zog ihn näher an sich, sodass sich ihre nackten Oberkörper berührten, spürte sein Herz synchron mit seinem eigenen schlagen und lächelte mitten im Kuss. Er ließ seine Hände auf Entdeckertour gehen, von Eclairs seidenweichen Haaren hinunter zu seinem Rücken, weiter bis zu seinem Po und wieder zurück. Jede Berührung fühlte sich an wie eine Explosion von Hormonen, jeder Kuss brannte sich auf seinem Herzen ein und immer wenn er die Augen öffnete und Eclairs Blick einfing, war sein Hirn wie leergefegt. Es tat so gut, sich endlich so nahe zu sein, es tat gut, dass Eclair nicht mehr in Furcht lebte und Grifton vertraute, es tat gut, einen Freund zu haben und am besten war es, dass es nicht nur ein Freund war.
Grifton schloss wieder die Augen und schmolz unter Eclair dahin.

Als Grifton sich ihm hingab lächelte Eclair verschmitzt und strich mit einem verführerischen Grinsen über Griftons Lenden. Wie ei einem Missgeschickt streifte er dabei immer wieder eine deutliche Erhebung zwischen Griftons Beinen, ignorierte diese jedoch wieder, als Grifton ihn in einen erneuten Kuss zog. Griftons Zunge hieß er sehr wohl willkommen, öffnete bereitwillig seinen Mund und stöhnte leise in den Kuss hinein.
Das hier war mehr, als kurze Liebschaften mit irgendwelchen Mädchen auf der Grace. Das hier war... Pur. Es war nicht nur Lust und Leidenschaft, was ihn antrieb Grifton auf diese Art und Weise zu berühren. Es war viel viel mehr. Eclair kümmerte sich momentan nicht um die Konsequenzen seines Handelns. Er tat es einfach. Das hier war für ihn momentan richtig und da Grifton sich nicht dagegen sträubte war es der perfekte Augenblick.

Mit zittrigen Händen befreite sich Grifton von dem intensiven Kuss, welcher immer noch in seinen Adern pulsierte und das Adrenalin in seine Lenden jagte. Er keuchte und blickte Eclair tief in die glitzernden Augen. "Bist du sicher, das du das willst?", brachte er brüchig hervor und bemerkte genervt, dass seine Stimme unsicher und piepsig klang. Er selbst war noch Jungfrau und war noch nie auf weiteres mit einer Frau, geschweige denn einem Mann eingelassen. Die "Freundinnen", die er hatte, waren alles nur peinliche Briefe und verstohlene Blicke im Unterricht. Dieses Gefühl, diese brennende Leidenschaft empfand er nun zum ersten Mal in seinem Leben. Seine Erregung drückte sich unwillkürlich und widerspenstig gegen die nun viel zu enge Boxershorts, wollte befreit werden, und..
Sein Blick wanderte wieder an Eclairs nackten Körper hinunter und er errötete bis unter den Haaransatz. Abgesehen von den nicht unbedingt wenigen Narben, die seinen Körper überzogen, war er perfekt. Die helle Haut schimmerte wie Elfenbein im gedämmten Licht, der Schein des Mondes schimmerte in den dunklen Perlen, welche seine Augen bildeten und sein Körper beschrieb Kurven, welche er bisher nur bei einer Frau gesehen hatte.
Mit nur wenigen Bewegungen hatte er sich unter Eclair weggerollt und kniete nun hinter ihm, seinen porzellanen Rücken betrachtend und die kleineren, jedoch fest anmutenden Pobacken. Grifton konnte seine Erregung kaum zügeln, sein Körper bebte und er drohte, sich schon allein bei dem Anblick zu ergießen. Tief holte er Luft und versuchte sich zu beruhigen, während er seine Frage wiederholte. "Willst du das wirklich?"

Eclair schluckte, während er sich ganz dem Gefühl hingab, Grifton so nah an sich zu spüren. Natürlich kamen ihm Gedanken in den Kopf, die er genau in dieser Situation nicht haben wollte, aber er war nach wie vor dazu getrimmt, rational zu denken. Und das was sie hier taten war dumm, unüberlegt und würde mit großer Wahrscheinlichkeit Konsequenzen haben. Doch Eclair kümmerte das genau in diesem Augenblick fast kein Stück. Alles in ihm verzerrte sich danach, die Hände von Grifton um ihm zu spüren. Er wollte das der andere ihn hielt, sich mit ihm vereinte und ihn zu anderen Sphären brachte.
Stöhnend wand er sich unter Grifton, fuhr mit seinen Händen in stille Liebkosung die Muskeln seiner Arme nach.
"Musst du das wirklich fragen?" hauchte er, doch die Unsicherheit kam trotz allem in seiner Stimme durch. Er wollte das hier, keine Frage, aber er war sich nicht sicher, ob er die richtige Entscheidung traf. Ein Blick auf Grifton und alle Zweifel in ihm wurden übergraben. Ungeduldig packte er den anderen am Nacken und zog ihn zu einem weiteren leidenschaftlichen Kuss hinab, rieb sich mit einem heiseren Stöhnen an dem Körper des anderen. Die Lust raubte ihm den Verstand, doch er konnte gerade noch die dunkle Farbe erkennen, die sich auf Griftons Gesicht ausbreitete. Zärtlich lächelnd löste er den Kuss, blickte dem unsicher drein blickenden Mann ins Gesicht. Er konnte schnell erkennen, dass das hier das erste Mal war, dass er sich in solch einer intimen Situation befand. Liebevoll strich er dem anderen über die Wange. "Die Frage ist eher, ob du bereit dafür bist." murmelte er zärtlich, ohne ein Drängen in den Worten. "Ich erlaube dir, mich zu nehmen, aber sei dir vorher bewusst, was du tust."

Das war zu viel für ihn. Bevor er wusste, was er tat, sprang er in schnellen Stößen von Eclair weg und hastete mit kurzen Schritten ins Bad, wo er unter einem lautem Stöhnen ejakulierte. Zitternd klammerte er sich am Rand der Badewanne fest, wo er sein angerichtetes Chaos stirnrunzelnd begutachtete. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Sie kannten sich erst seit wenigen Tagen und nun wären sie fast zusammen im Bett gelandet..
Grummelnd befreite er sich von der verklebten Boxershorts, pfefferte sie achtlos in die Ecke und stieg in die Badewannen-Dusche. Während das heiße Wasser seine verschmutzten Gedanken aus seinem Kopf spülte, wollte er das Bad am liebsten nie wieder verlassen. Idiot!, dachte er grummelnd während er sich durch das kurze braune Haar fuhr. Er schrubbte mühsam den vielen Schweiß ab, während er das eben Geschehene noch einmal Revue passieren ließ.
Sie hatten sich geküsst, ja. Danach waren seine Hormone durchgedreht, weil.. Röte schoss ihn in die Wangen und er streckte sein Gesicht unter den dichten Wasserstrahl. Weil er nichts anhatte. Und so verdammt perfekt war. Und willig. Schnell dachte er an was anderes, als er bemerkte dass sein kleiner Freund wieder in Form war, und zwar daran, wie er jetzt unbemerkt verschwinden konnte.
Irgendwie erschien es ihm jetzt unmöglich, zu Eclair ins Zimmer zurückzukehren, als sei nichts geschehen, und sich schlafen zu legen. Jedoch schien ihm keine andere Wahl, das Badezimmerfenster war eindeutig zu klein um zu verschwinden, noch dazu befanden sie sich in einem Turm und seinen Zauberstab hatte er dummerweise auch im Zimmer liegen lassen.
Resignierend seufzend stellte er die Dusche aus, wickelte sich ein Handtuch um die Lenden und öffnete die Badezimmertür, jedoch ohne Eclair anzublicken. Die ganze Situation war ihm einfach höchst peinlich.

Eclair schluckte. Allem Anschein nach war sich Grifton nicht darüber im Klaren gewesen, was sie hier taten. Der Schock saß ihm in den Gliedern und er spürte bereits die schadenfrohen Blicke seiner Katze. Gekränkt zog er die Bettdecke über seinen Körper und versuchte verzweifelt den Geschmack und Geruch des anderen zu verdrängen. Hatte er wirklich auf diese Art und Weise verschwinden müssen? Fliehen traf es wohl eher. Eclair konnte verstehen, wenn Grifton noch nicht dazu bereit war, aber solch ein Abgang…
Der Schwarzhaarige seufzte und zog sich die Decke über den Kopf, ignorierte dabei das Gefühl des Schams, welches ihn nun vollkommen überfiel und seine Erregung verdrängte. Wie würde er dem anderen jetzt je wieder in die Augen blicken? Und wie war es überhaupt so weit gekommen? Im einen Augenblick schmerzte Eclairs Hand und er war dazu genötigt diese zu heilen und plötzlich lag Grifton über ihm. Eclair schüttelte den Kopf und kniff die Augen zusammen, ignorierte den Drang sich vor den Größeren zu stellen und ihn zum reden zu bringen. Seines Erachtens nach hatte das keinen Sinn. Seufzend versuchte er sein rasendes Herz zu beruhigen und einzuschlafen, nicht zu deutlich zu lauschen, ob Grifton sich bereits in ihr Zimmer begeben hatte. Es kam Eclair vor wie Stunden, bis der Morgen schließlich kam. Unsicher stand er auf, hinderte sich daran auf Griftons Bett zu schauen, der vermutlich noch schlief. Mit unsicheren Bewegungen zog er sich um und suchte sofort das Weite. Er wollte dem anderen jetzt noch nicht entgegen treten. Er konnte nur hoffen, dass man ihm die Demütigung nicht schon von Weitem ablesen konnte. Schnell bemühte er sich die kalte Maske wieder auf sein Gesicht zu zaubern und ging ohne Umwege in den Speisesaal, sobald er sich gefasst hatte.

Der nächste Tag begrüßte Grifton mit hämmernden Kopfschmerzen. Grummelnd vergrub er sich unter der Bettdecke, lauschte seinem langsamen Atem und Eclairs Schritten, die sich Richtung Speisesaal entfernten. Er hatte dank des Vorfalls kein Auge zugetan und selbst wenn er jetzt daran dachte stieg ihm die Schamesröte ins Gesicht. Wie konnte er mit Eclair jemals wieder normal reden, geschweige denn mehr tun? Sein Magen rebellierte bei dem Gedanken daran, gleich Unterricht mit ihm zu haben und dieses eisige, jedoch irgendwie peinlich bedrückte Schweigen zwischen ihnen wabern zu haben. Und dann war da ja auch noch Sarafina, welche er aus unergründlichen Trieben geküsst hatte und die nun an ihm kleben würde wie noch was. Und dann auch noch dieses Gerücht, sie wären ein Paar.. Grifton riss die Augen auf. Ja, was waren sie denn eigentlich? Das ging eindeutig über Freundschaft hinaus, oder?
Langsam richtete er sich auf. Das Knäuel in seinem Magen hatte sich nur noch weiter verdichtet und es schien ihm unmöglich, aufzustehen ohne sich zu übergeben. Sein Blick wanderte zu seiner Eule, mit einem Kopfnicken flatterte sie etwas widerspenstig zum Schreibtisch und gab ihm Stift und Papier. Seine Schrift war krakelig und zittrig, aber irgendwie schaffte er es, eine einigermaßen leserliche Entschuldigung zu schreiben, dass er nicht am Unterricht teilnehmen konnte.
Seufzend rollte er das Pergament zusammen und wollte es Leonor an das Bein binden, jedoch begegnete er nur ihrem vorwurfsvollen Blick. "Ich weiß ja, ich weiß", grummelte er und strich dem Tier behutsam über das Gefieder. "Es ist nicht das richtige." Erst jetzt fiel ihm auf, das Jaques' Eule Reverie schon wieder verschwunden war. Zischend sog er die Luft ein. Es musste nun sein. Er musste Jaques einen Brief schreiben.